Beate Höing – HOME SWEET HOME
Malerei und Plastik
13.1.-24.2.2013
Abb. Home sweet home, 2012, Öl a. Baumwolle, 25 x 28 cm
Die kleinformatigen Bilder und Objekte Beate Höings erinnern an eine kleinbürgerliche „heile“ Welt zwischen Spitzendeckchen, Häkelkissen, Mustertapete rustikalen Möbeln, Topfpflanzen und allerlei liebgewonnenem Nippes. In einer Art Rückbesinnung an eine vertraute und kuschelige Kinderwelt, die gleichzeitig Geborgenheit und Ordnung mit Muff und Enge verband, vermitteln sie die Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit. Dabei komponiert sie ihre Gemälde nach alten Fotografien aus gefundenen oder eigenen Familienalben und „überfüllt“ sie zur Steigerung des Ausdrucks mit weiteren Bild-Elementen im Stile einer altmeisterlichen Malweise und Bildordnung.
Das Material für ihre Porzellan-Objekte findet Beate Höing auf Flohmärkten. Aus diesen puppig-kitschigen Figürchen komponiert sie zusammen mit eigenen bewusst unperfekt gefertigten figurativen Ergänzungen neue Objekte, die stets ein wenig „schräg“ und improvisiert erscheinen. Sie gesellen sich wie ein augenzwinkernd, doppelbödiger Kommentar zu den Bildwelten ihrer Gemälde.
Ihre Arbeiten illustrieren die heimeligen Erinnerungen an vergangene Kindheitstage weder idealisierend noch dokumentierend oder gar herablassend. Damit appellieren sie humorvoll und unverkrampft an das kollektive Erinnerungsvermögen der Betrachter und vermitteln, im Vergleich zum heutigen globalisierten Lebensumfeld, die Brüchigkeit festgefügt geglaubter Lebenswelten.
Zur Ausstellung ist ein 84-seitiger Katalog erschienen.