2013 – Heiner Geisbe

 

Heiner Geisbe – Malerei 

17. 3. – 28. 4. 2013

In der Welt der Pflanzen findet Heiner Geisbe die Motive für seine Malerei. Kakteen, Blüten, Früchte, Ranken und Blattformen inspirieren ihn zu teils absurden Kompositionen, in denen er Florales mit frei erfundenen Formen, ornamentalen Verschlingungen, geometrischen Körpern, Textfragmenten und Zonen reiner Malerei verbindet.

Eigenwillig offenbart Heiner Geisbe ein malerisches Können, das den Traditionen der gegenständlichen Malerei huldigt und gleichzeitig die Errungenschaften autonomer Malerei zu nutzen weiß. Trotz floraler Motivik mit ihrer überbordenden Fülle und Farbenpracht entstehen keine süßlichen Idyllen.

In einem Bildraum, dessen Tiefe sich häufig nicht ausloten lässt, überlagern sich die Bildelemente wie bei einer Collage oder sie durchdringen sich kaleidoskopartig. Auf eingelagerten Binnenzonen, die in der Bildfläche zu schwimmen scheinen oder wie Fenster wirken, finden sich präzise naturalistisch gemalte Motive: Blüten, Früchte und Pflanzen. Verschlungene Ranken und Ornamente binden diese Elemente ein. Die ganze Komposition scheint im Schwebezustand zu verharren. Mitunter wird sie am Rand von Zonen ungegenständlicher Malerei begleitet. Eine eindeutige Zuordnung in Vordergrund, Mitte oder Hintergrund wird häufig unmöglich.

Das alles schafft ein Dickicht an Sehreizen, welches unsere Wahrnehmung überfordert und dazu zwingt, die Bilder nacheinander in Teilbereichen zu betrachten. Die gekonnt vorgeführten stilistischen, perspektivischen und malerischen Brechungen irritieren und verrätseln die Bildinhalte weiter. Dennoch scheint hinter allem eine geheimnisvolle Ordnung zu stehen, die zuerst eine kompositorische ist – das Bild muss stimmen. Sie kann aber auch als eine gemalte Hommage an die verwirrende Vielgestalt der Schöpfung verstanden werden.

www.heiner-geisbe.de