Und schon wieder RIO
Malerei
13.1. – 17.2.2019
Mit ihren 40 Kilometer Stränden, den von imposanten Felsen eingerahmten Buchten und einer Vielzahl von kleinen Inseln mit ganz eigenen Atmosphären, weckt die wunderbare Stadt, wie die Brasilianer sie nennen, seit jeher die Phantasie der Europäer.
Die häufig wechselnden, zu kraftvollster Flächigkeit verführenden, intensiven Lichtstimmungen, eine sensationelle Vielfalt von Farben und eine als in höchstem Masse als lustvoll empfundene, üppig wachsende Natur, bieten für den europäischen Künstler, wie Edouard Manet während seines Aufenthaltes 1849 in sein Tagebuch notiert „einen ganz besonderen Zufluchtsort“.
Für den 1983 in Essen geborenen und in Essen lebenden Künstler Roman Kochanski, der an der Düsseldorfer Kunstakademie Malerei bei Markus Lüppertz, Andreas Schulze und Tomma Abts studiert hat, verweist die mit Rio verbundene, häufig artikulierte Sehnsucht nach dem paradiesisch Anderen einer Natur, in der wir ganz und gar aufgehoben sind, auf eine redundante Erfahrung des Malers im Zufluchtsort seines Ateliers.
Durch den intensiven Umgang mit den verschiedenen Oberflächen- und Tiefenwirkungen der Strukturen und Texturen von Farbmaterialitäten, lässt sich eine Körperlichkeit erschaffen, die von derselben Kraft getragen wird, wie die üppige Natur in Rio und auch ebenso verführerisch wirkt.
Kochanski macht daraus aber kein Geheimnis, sondern gibt geradezu performative Einblicke in sein Laboratorium der Farben.
Georg Herzberg