Historie

Das Veerhoffhaus in der Geschichte

Auf dem Platz rund um die alte Kirche wurde den Bauern im 14. und 15. Jahrhundert die Errichtung von Spiekern (Speichern) erlaubt. Ab ca. 1600 wurden sie allmählich für Wohnzwecke genutzt. Das Haus Am Alten Kirchplatz 2 ist seit 1649 als Spieker schriftlich belegt.

Bauliche Veränderungen:
Der älteste Teil des Hauses ist das EG des Fachwerkflügels zum Kirchplatz (wahrscheinlich als Gemeindehaus/Schule genutzt)
1708  zeigt die Inschrift des Torbogens zur Kirchstraße
1768  wurde das mittlere Traufenhaus errichtet
1779  erfolgt die Aufstockung des Torbogenhauses
1790  dann die Aufstockung des Fachwerkflügels
Um 1945 lebten zeitgleich bis zu 64 Personen im Veerhoffhaus


Das Haus um 1911


Das Veerhoffhaus (rechts) in Nachbarschaft mit der ehem. Amtsvogtei (in der Pogromnacht abgebrannt) Foto vor 1938


Das Haus 1947


1961 geht das Haus in städtischen Besitz über.


Aufnahme aus den 70er-Jahren. Das Veerhoffhaus links, rechts das abgerissene Ev. Krankenhaus.

Damals

1865 erwirbt der Zigarrenfabrikant Ludwig August Veerhoff aus Rheda das Haus. Er betrieb einen Handel mit Kolonial- und Manufakturwaren. 1910 eröffnet dessen Schwiegertochter dort eine Musikalienhandlung.

1973 wird das Haus dem Kunstverein zur Verfügung gestellt, dessen Domizil und Ausstellungsort es nach der Renovierung ist.

Künstlerische Freiheit
– Der Kunstverein des Kreises Gütersloh im Veerhoffhaus
Mit Pauken, Trompeten und einer Hippie-Inszenierung zogen die Mitglieder des 1967 gegründeten Kunstvereins aus der beengten Zimmergalerie an der Königstraße ins „neue“ Domizil.

2010 erneute Renovierung des Veerhoffhaus
Nachdem ein maroder Zustand der tragenden Balken festgestellt wurde, beschließt die Stadt mit Unterstützung der Denkmalbehörde, den Austausch des verfaulten Schwellholzes und damit die Komplettsanierung des Hauses. Die Renovierung der Innenräume legt die Geschichte des Gebäudes frei und bringt die Schönheit der Architektur wieder zum Vorschein.

Balken
Die Balken sind der Grundbestandteil des historischen Hauses. Sie halten das Gebäude zusammen.  Aber auch Verzierungen des Haus-Skeletts, Rosetten im Stil der Weserrenaissance, filigranes Fachwerk und Farbschichten der Jahrhunderte gehören dazu. Um so wichtiger die Komplettsanierung des jahrhunderte alten Holzes.

Mustergültig – Die Dachsanierung des Veerhoffhauses
Üppige florale Muster im Giebelbereich zeugen von Wohlstand der ehemaligen Hausbesitzer. Die wellenartige, bewusstschräge Ausführung des Daches schützt vor Witterungseinflüssen und erfordert eine Sanierungs-Maßarbeit am Dach des Veerhoffhauses.

Alle Fotos: Stadtarchiv Gütersloh