2017 – Ruth Tesmar

Ruth Tesmar  
„littera et cetera“
11.6. – 16.7.2017

Poetisch expressionistisch könnte man sie nennen, die lyrisch-angeregten Bildschöpfungen von Ruth Tesmar, die die Räume des Kunstvereins bevölkern. Alles ist „aus den Buchstaben heraus geboren“, so Else Lasker Schüler. Dabei eröffnen die Werke von Ruth Tesmar dem Betrachter einen vielfältigen Kosmos kleiner Welten, die in ein großes Ganzes übergehen. 

Gedichte, Noten und Geschichten werden in bildhafte Entsprechungen transferiert, denn jene waren für die Künstlerin schon immer „Lebensanregungen“ im besten Sinne. Dabei werden auch die Elemente des Schreibens wie Brief, Buch oder Schreibwerkzeuge zum Thema ihrer Werke. Unglaublich vielfältig sind aus diesem Grund die angewandten Techniken: Sie reichen u.a. von Holzschnitt , Radierung und Lithographie über Assemblage und skripturale Installation bis hin zum Holzobjekt.

„Ich lese eigentlich immerzu“, so Ruth Tesmar, die einen einzigartigen Mitteilungssinn für bildhafte Korrespondenzen entwickelt hat, der von Liebe, Schmerz und Tod in einer originären Bildsprache berichtet. Diese ist geprägt von einer bemerkenswerten Wertschätzung für die poetischen Momente des Lebens.

Von 1993 bis 2016 leitete Ruth Tesmar als Professorin für künstlerisch-ästhetische Praxis das „Menzel-Dach“ an der Humbold-Universität zu Berlin.